Lupe
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Nicolas Berg 
Luftmenschen 
Zur Geschichte einer Metapher

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In der Alltagssprache verweist »Luft« auf das Unsichtbare, Unstete, Irreal-Phantastische. Historisch fand die Vorstellung vom »Luftmenschen« in einem überraschend breiten, wenig erforschten Diskurs um 1900 Resonanz. Vor allem die Wahrnehmung jüdischer Existenz in der Moderne wurde derart bebildert. Dafür schien die diasporische Lebensrealität der Juden ebenso zu sprechen wie die notorisch kritisierte soziale Verortung, bestimmte Berufsmuster oder andere als »typisch jüdisch« wahrgenommene Gemeinsamkeiten. Aber auch ganz allgemeine Phänomene der Zeit wie Migration und Verstädterung wurden mit der Metapher vom »Luftmenschen« kritisch von vermeintlich natürlicher Verwurzelung abgerückt. Nicolas Bergs Buch über Entstehung und Bedeutungswandel der Metapher Luftmensch geht diesen Zusammenhängen von symbolischer Rede und essentialistisch interpretierter Realität in ganz unterschiedlichen Kontexten nach. Anhand von Beispielen aus Theologie, Philosophie, Ökonomie, Wissenschaft und Literatur wird deutlich, wie sich die Kennzeichnung jüdischer Existenz als »Luftvolk« von der Selbstironie ihrer Begriffsursprünge löste, immer stärker in das Arsenal antisemitischer Polemik einwanderte und schließlich zu einer Begründungsfigur der gegen Juden gerichteten Politik um »Lebensraum« werden konnte.
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Über den Autor

Dr. Nicolas Berg ist Leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow.
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Sprache Deutsch ● Format PDF ● Seiten 240 ● ISBN 9783647350929 ● Dateigröße 2.3 MB ● Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ● Ort Göttingen ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2014 ● Ausgabe 2 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 2990564 ● Kopierschutz ohne

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