Matthias Bickenbach 
Von den Möglichkeiten einer ›inneren‹ Geschichte des Lesens 

Supporto

‘Ist Lesen historisch?’ Keine harmlose Frage. An die Antwort knüpfen sich Leitvorstellungen vom Wandel der Kommunikationsmedien. Wie ist eine Mediengeschichte, die literarische Medien einbezieht, künftig zu denken? Positive wie negative Versionen von Fortschrittsgeschichten überzeugen kaum noch. Eine exemplarische Alternative ist der Versuch, Lesen als Operation historisch zu beobachten. Entgegen der Tendenz, Lektüre zu universalisieren oder den Wandel im Lesen auf äußere Bedingungen zurückzuführen, begreift die ‘innere’ Geschichte Lektüre als Medium mit eigenen Widerständen. Das Lesen ist in sich selbst zu unterscheiden. Die ‘innere’ Geschichte zeigt, wie Lektüretechniken im kulturellen Wandel der Kommunikationsmedien Allianzen eingehen und aufgrund welcher Funktionen sie Vorzug vor anderen Möglichkeiten erhalten. Anhand eingehender Lektüre unauffälliger wie einschlägiger Thematisierungen des Lesens von der Antike bis ins 19. Jahrhundert – von Quintilian, Cicero und Augustinus über Erasmus, Herder und Nietzsche – werden Bausteine zu einer Geschichte des Lesens vorgelegt, die differenzierter beobachten kann als das alte Modell von der lauten Lektüre und ihrem Verstummen in der Neuzeit. Eine besondere Rolle spielt J.M. Gesners ‘Kunst des Lesens’ als Koppelung von Lektüregeschwindigkeiten aus dem 18. Jahrhundert, die ihre Herkunft von der Romanlektüre nimmt und in der Lesepoetologie C.M. Wielands eine ausgeklügelte literarische Umsetzung unter Buchmarktbedingungen erfährt.

€109.95
Modalità di pagamento
Acquista questo ebook e ricevine 1 in più GRATIS!
Lingua Tedesco ● Formato PDF ● Pagine 302 ● ISBN 9783110936339 ● Dimensione 23.0 MB ● Casa editrice De Gruyter ● Città Tübingen ● Pubblicato 2017 ● Edizione 1 ● Scaricabile 24 mesi ● Moneta EUR ● ID 6549733 ● Protezione dalla copia Adobe DRM
Richiede un lettore di ebook compatibile con DRM

Altri ebook dello stesso autore / Editore

21.436 Ebook in questa categoria