Heiko Christians 
Über den Schmerz 
Eine Untersuchung von Gemeinplätzen

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Das Buch beschreibt Schmerz als kulturelle Konstruktion, als Gemeinplatz der modernen Identitäts(-er)findung. Die Möglichkeit intensiver Schmerzerfahrung gilt als Privileg des Menschen. Dieses Privileg wird gerade bei chronischen Schmerzen zu einem Fluch. Neue Therapien schlagen deshalb vor, den ‚eigenen Schmerz verstehen zu lernen’, um damit alternative Wege der Heilung zu beschreiten. Untersucht werden deshalb zunächst die Zusammenhänge zwischen den zentralen Begriffen der hermeneutischen Theorie und den Metaphern der Schmerzkommunikation. Dabei wird deutlich, dass Schlüsselbegriffe wie ‚Intensität’ und grundlegende, die Beschreibung lenkende Unterscheidungen wie ‚Oberfläche und Tiefe’ oder ‚das Ganze und die Tiefe’ nicht auf diese Bereiche zu begrenzen sind, sondern ganz unterschiedliche Theorien und Disziplinen vorstrukturieren. Schmerz kann also als Präzedenzfall in einer von der Hermeneutik hervorgebrachten Begriffskette analysiert werden. Die Reihe der analysierten prekären Begriffe und Konzepte reicht dabei von Winckelmanns Kunst-Emphase in der Mitte des 18. Jahrhunderts und Nietzsches ‚Lob der Oberflächlichkeit’ bis zu Carl Schmitts Konzept einer intensiven Politik und der modernen Therapieszene. Das Gemeinplätzige des Schmerzes entpuppt sich als produktives Untersuchungsfeld einer Archäologie der Moderne.

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Língua Alemão ● Formato PDF ● Páginas 298 ● ISBN 9783050075518 ● Tamanho do arquivo 8.1 MB ● Editora De Gruyter ● Cidade Berlin/Boston ● Publicado 2015 ● Edição 1 ● Carregável 24 meses ● Moeda EUR ● ID 6291808 ● Proteção contra cópia Adobe DRM
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